Monatsrückblick Juni 2022

Der Juni war ein schwerer Monat. Wir verloren zwei Freunde, die unser Leben geprägt haben. Und nun muss ich erst herausfinden, wie sich das Leben ohne sie anfühlen wird. Diese Ereignisse überschatten alles, was sonst noch geschah. Es sind große und tiefe Schatten, unter denen aber das Leben voran ging und auch glücklich war. Leiser zwar und in Sepia, aber das ist meine Art, traurigerweise glücklich zu sein.

Meine Wanda: Stütze, Nervensäge – Begleiterin

Es ist etwas Falsches daran, dass Tiere gehen, wenn unser Zusammenleben mit ihnen ein Stadium erreicht hat, da man sich blindlings versteht.

Ich liebe alte Tiere, ihre gefestigte Persönlichkeit, die Eigenständigkeit und sture Beharrlichkeit, die sie mit der Zeit entwickelt haben. Meine Wanda war ein Großer Schweizer Sennenhund. „Großer“ deshalb groß geschrieben, weil es zur Rassebezeichnung gehört. Und sie war auch wirklich groß: 65 cm Schulterhöhe und 43kg schwer. Aber sie war auch eine große Persönlichkeit. Jede Bewegung im Universum wurde gemeldet, jeder Mist am Boden gefressen.

Zuletzt war sie alt, sie hatte Krebs, ihr Herz war schwach und sie baute rasant ab. Am 8. Juni war es soweit: Wanda konnte kaum noch aufstehen. Die Schmerzmittel, die Herzmittel – nichts wirkte mehr. Es war Zeit, sie gehen zu lassen.

Mit 8 Wochen enterte sie unser Haus und unsere Herzen, mit fast 11 Jahren verabschiedete sie sich und hinterließ ein großes Loch.

An ihrem letzten Tag spürten ihre zwei Freunde das Ende. Wanda war mit Jim befreundet, meinem jungen Schäferhund, den sie liebte. Und sie war mit unserem alten Hahn befreundet, der wiederum Wanda liebte … Wer es nicht glauben will, dass ein Hahn einen Hund mögen kann, der muss nur meine Fotoserie anschauen. Wer könnte da behaupten, dass das nicht Ausdruck von Vertrauen, Respekt – und Zuneigung ist.

Ein Hund liegt vor einem großen Fenster zusammen mit einem Kleinkind mit Schnuller im Mund.
Wanda mit meinem Jüngsten, Rasmus, 2012.
Nahaufnahme vom Kopf einer Großen Schweizer Sennenhündin.
Das ruhige Blick großer Hunde – Wanda beherrschte ihn perfekt.
Ein Hund macht ein dämliches Gesicht mit offenem Maul.
Aber so würdevoll war sie nicht immer. Bei der Kür zum irrsten Gesicht war Wanda ganz vorne mit dabei.
Ein schlafender Hund in einem Hundebett.
Außer Weltmeisterin im Fressen unverdaulicher Dinge (ich sag nur: Zurrgurt!) war Wanda auch eine leidenschaftliche Schläferin.
Ein Hund schaut ernst aus einem Fenster hinaus.
Am Fenster alles im Blick! – Nur schade, dass sich bei uns fast nichts tut (Alleinlage am Wald).
Ein alter Hund liegt vor einer Tür und ein junger Hund hat sich zu ihm auf die Decke gelegt und schaut ihn an.
Jim bleibt in Wandas Nähe an ihrem letzten Tag.
Ein Hund liegt im Innenhof, etwa 50 cm entfernt von ihm steht ein Hahn.
Wandas letzter Tag – der Hahn nimmt ganz zart Abschied (1)
Ein Hund liegt im Innenhof, etwa 20 cm entfernt von ihm steht ein Hahn.
Wandas letzter Tag – der Hahn nimmt ganz zart Abschied (2)
Der Hahn hat sich mit Körperkontakt direkt neben den alten Hund hingelegt.
Wandas letzter Tag – der Hahn nimmt ganz zart Abschied (3)
Großaufnahme des Gesichts einer alten Hündin.
Mein altes Mädchen. Ich werde diesen Blick nie vergessen…

Geronimo: ein Lamm im Pferdekostüm

Geronimo kam Ende 2008 als Dreijähriger in unser Leben. Ein wunderschönes Pferd mit einem fast blauen Auge und dem Innenleben eines Lamms.

Die Kinder haben auf ihm reiten gelernt, noch in Windeln konnte man sie raufsetzen, und er schaukelte sie bedächtig über die Weiden. Kein Kunde meiner Trainings hat je Unwohlsein oder gar Angst in seiner Gegenwart verspürt. Geronimo liebt die Menschen, liebte andere Pferde, Hunde, Katzen und Hühner – er liebte das Leben und das liebte ihn zurück.

2017 zog er sich eine schwere Sprunggelenksverletzung zu und brauchte lange, sehr lange, um sich davon zu erholen. Aber irgendwann war es vollbracht und das Leben hatte ihn wieder: mit Andrej, meinem großen Boss, über die Weiden rennen, Trainees zeigen, was in ihnen steckt und unser Leben mit seiner Sonnenschein-Natur erhellen. … Bis die Verletzung wieder aufbrach, vehement. Wir mussten ihn am 20. Juni gehen lassen.

Auch sein Verschwinden ist keines. Ich sehe ihn vor mir und sein einzigartiges Wesen begleitet mich jeden Tag.

Porträt eines rennenden schwarzen-weissen Pferdes mit einem Frauengesicht im Hintergrund.
Seine Lebensfreude war ansteckend!
Kraftvoll galoppierendes schwarz-weisses Pferd auf einem Reitplatz.
Ein bisschen pummelig, aber jedes Gramm war unser Geronimo.
Das schwarz-weisse Pferd steht neben einem Baum auf der Weide und blickt den Betrachter an.
Der Sanftmütige
Ein etwa 3-jähriges Kind liegt auf dem Rücken eines Pferdes und versucht es zu umarmen.
Mein Zweitjüngster Noam ließ sich von Geronimo tragen.
Eine Reitschülerin liegt mit dem Oberkörper auf dem Hals des Pferdes und umarmt es.
Wer nicht reiten konnte, wer Angst vor Pferden hatte, wer nie zuvor einem Pferd nahe gekommen ist … alle entspannten sich, wurden glücklich, lernten so viel über Pferde und über sich selbst mit Geronimo.
Ein schwarz-weisses Pferd steht bei Sonnenschein auf einer schneebedeckten Koppel neben einem Baum.
Im Winterpelz auf der Koppel
Ein schwarz-weisses Pferd mit Verband am Sprunggelenk steht im Stall und eine getigerte Katzesitzt auf seinem Rücken.
Und auch Geronimo hatte – als er frisch verletzt war (2017)- eine Freundin, die ihm beistand: Ella liebte seinen warmen Rücken.

Meine Tochter Lea feiert ihr Abitur

Ich schreibe nicht oft über meine Kinder, aber dass aus einem kleinen Wesen („Kukurina“ war ihr Kosename, lange – warum auch immer) ein großes wird, das ist ja doch ein Wunder. Kaum zu glauben, in welch atemberaubenden Tempo das Ende der Schulzeit über uns hereingebrochen ist. Am 24. Juni war 9 Stunden lang Abiturfeier, mit Reden, die meiner Sitzfähigkeit Höchstleistungen abverlangten. Aber die Rührung verlieh mir Demut und Ergebenheit. Und mein Stolz auf eine Schulzeit, die weitgehend selbständig überstanden und so gut beendet wurde, dass ich sicher sein kann: Lea hat alle Strategien entwickelt, um Langeweile, Ungerechtigkeit, Inkompetenz – aber auch Sich-In-Etwas-Reinknien und Durchbeissen – zu bewältigen.

Eine Mutter umarmt ihre Tochter. Beide sind festlich gekleidet und stehen vor einem schönen alten Haus.
Loslassen muss ich noch üben …
Vater, Mutter und Tochter zwischen ihnen. Alle schön angezogen, blicken lächelnd den Betrachter an.
Ein halbes Familienfoto (die drei Jungs fehlen).

Last und diesmal auch least: Business

Obwohl ich mit Feuer und Flamme mein Trainer-Business aufbaue, war der Juni kein Monat, bei dem dies im Fokus stand. Und doch: dafür, dass es eben so war, ist einiges passiert.

Mein erstes „Freebie“ (das es ja gar nicht mehr gibt), politisch korrekt: „kostenloses Dankeschön für deine Eintragung in meinen BeLetter“ hat das Licht der Welt erblickt. Es ist wie jedes Neugeborene etwas angeknittert (ein paar Rechtschreibfehler und Layout-Specials), aber es ist gesund und sieht mir ähnlich. Aufgeputscht von Endorphine (Mütter werden wissen, was ich meine) habe ich gleich noch Facebook-Ads dafür erstellt (unter Hebammen-Begleitung: danke an Funnel-Fox). Und sie laufen, die Ads und das Free… (du weißt schon) wird geliebt, so unperfekt es auch ist. Beim nächsten dann wird alles besser, leichter … minimal professioneller.

Ein Anzeigenbild mit einem roten Herbstblatt, das aussieht wie ein geschminkter Mund.
Meine erste Facebook-Ad für mein erstes … also für meinen kostenlosen Guide … ich meine für 0€, der Guide …

Und jetzt kommt es, wie es kommen muss:

Wenn auch du mehr von mir lesen willst, sogar alle 2 Wochen (so ungefähr) und immer über alles, was mir durch den Kopf und ins Herz schießt, über alle Ereignisse am Alten Gutshof und alle Angebote, die ich ausbrüte, VIP-artig informiert sein willst, wenn du tatsächlich dieses … diesen Guide haben musst, dann melde dich ganz einfach an, und zwar genau HIER.

Your email address will not be published. Required fields are marked

  1. Liebe Elma

    Vielen Dank für den schönen fotografischen Abschied von Wanda und Geronimo. Selbst auf den Fotos ist die Präsenz dieser wundervollen Begleiter zu spüren. Gänsehaut.

    Wohltuend, dass der Monat mit Leas glorreichem Abschluss der Schulzeit auch einen schönen Abschied für euch bereit hielt.

    Fühl' dich gedrückt
    Chris

  2. Liebe Elma,

    die Fotostrecke der zarten Annäherung zwischen Hahn und Hund sind so liebevoll. Vielen Dank dafür, dass du diese Momente mit uns teilst.

    Und genau als ich zu deinem Bericht über die Abifeier komme, ruft meine Tochter an. Sie hat mich zur ihrer Abschlussfeier eingeladen. Ich verstehe deine Freude und deinen Stolz.

    Liebe Grüße

    Jutta

  3. Liebe Elma. Traurigerweise glücklich sein kenne ich auch aus den letzten Monaten. Ich war sehr berührt von Deinen Worten und Bildern. Je mehr ich von Dir lese und sehe, desto mehr bekomme ich das Gefühl, Dich unbedingt mal kennenlernen zu wollen. Wir wohnen ja quasi fast in der Nachbarschaft, bin aus der Nähe von Bad Griesbach. Vielleicht hast Du mal Lust auf einen Powerfrauen, Bloggerkolleginnen, Tierfreundinnen Treff. Wer weiß was sich draus ergibt Liebe Grüße Julia

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}