Ich bin eine digitale Bäuerin

Gut, ich bin nicht wirklich eine „Bäuerin“, aber ich habe ihr etwas abgeschaut und übernommen: den Wechsel meiner Arbeit den Jahreszeiten folgend. Es ist mein großes und geheimes Glück, eine der persönlichen Quellen meiner Energie, dass ich – Großstadtkind – mich jetzt auch beim Arbeiten einem von der Natur vorgegeben Zyklus anpasse.

Eine Baum-Alle entlang einer Wiese im Herbst.
Meine liebste Jahreszeit: der Herbst

Aus den Großstädten aufs Land

Bis ich 26 Jahre alt war lebte ich in großen Städten. Ja, sogar die Ferien – fremdbestimmt von kulturfanatischen Eltern – folgten Sehenswürdigkeiten aus Stein (französische Städte, italienische Städte, spanische Städte,Tel-a-viv, Jerusalem, …). Ich fütterte Tauben und sah (von Ferne meist) das Meer. Aus München zog ich dann freiwillig mit 26 Jahren in eine Kleinstadt (schon der Arbeit wegen, aber dennoch sehenden Auges). Uah! Das war nichts für mich. Aber München war nicht allzu weit entfernt und ich konnte dort ausharren. 

Und dann, ja dann zog ich aufs Land. Auf einen alleinstehenden, uralten Gutshof, umgeben von einigen Hektar Land. Mit diesem Land kamen die Pferde in mein Leben … und Hunde (erneut) und Katzen und Hühner …

Ein altes Holzblockhaus am Abend mit warm erleuchteten Fenstern.
Unser altes Holzhaus von 1776

Es gibt hier Jahreszeiten!

Und das Aller, Allerschönste ist: jede Jahreszeit ist anders, man tut andere Dinge! Ich repariere die Zäune im Frühjahr und im Sommer kommen die Pferde auf die Weiden, im Spätsommer koche ich Marmelade, im Herbst pflücke ich Äpfel und freue mich auf die Walnüsse und im Winter hab ich es schön schwer mit dem Versorgen der Pferde, früh und abends im Dunkeln (ich habe eine Stirnlampe wie ein Grubenarbeiter) und mit dem Eisaufhacken der Koppeltränken. 

Es ist nicht romantisch, ergibt aber für mich einen tiefen Sinn.

Halb bewußt danach suchend, halb intuitiv es findend, habe ich mein eigenes echtes Business diesem Rhythmus angeglichen.

Und stehe jetzt unmittelbar vor dem zweiten Saisonwechsel. 

Die Jahreszeiten meines Business

Anfang dieses Jahres 2022 startete ich – neben meiner Tätigkeit als angestellte Schauspieldozentin an einer Theater- und Filmakademie – meine Selbständigkeit.

Nun, es stimmt nicht so ganz. Weil ich schon ein paar Jahre lang zuerst Pferdetraining, dann pferdegestütztes Präsenztraining – in erster Linie für Schauspielschüler – gegeben habe. Aber das lief wirklich nur so nebenher, war – bis Sommer 2021 – nichts, worüber ich mich definierte. Ich war Schauspieldozentin. Punkt. 

Warum sich das änderte und warum ich mit über 50 Jahren einen neuen Traum erschuf, das erzähle ich auch einmal, später. 

Aber jetzt, jetzt ist dies wichtig: mein kleines Ein-Personen-Unternehmen (das groß denkt, das weit und hoch hinaus will) folgt einem Fahrplan von April bis Oktober und einem von Oktober bis April. 

Meine Frühlings-Sommer-Saison

Die Frühlings-/Sommersaison ist hauptsächlich dem Führungs- und Präsenztraining gewidmet. Es ist die Zeit, in der ich in 4-Tages-WorkEvents für jeweils 5 Teilnehmer pferdegestützt trainiere: Was ist körperliche Präsenz, wie stellen wir Kontakt her als Führende, was ist eine „unsichtbare Geste“, wie erzeugen und gestalten wir die Dreier-Kombination von Energie, Position und Timing – wie geschieht nonverbal Faszination? 

Das Digitale an dieser Arbeitsphase ist das Marketing und die Vorbereitung der Wintersaison (Google Docs für alle Pläne und Ideen, die Planung von Online-Kursen, die Meisterung der Technik von Newsletter, Webseite und Social Media Posts).

Eine Sommerwiese unter einen blauen Himmel mit Schäfchenwolken.
Unsere Sommerwiesen
Eine sommerliche Allee.
Die Zufahrt zum Alten Gutshof im Spätsommer

Meine Herbst-Winter-Saison

In der Herbst-/Wintersaison ist mein Business online und wechselt ins Sprachliche. Vortragstraining ist jetzt der Fokus: Was ist die Struktur einer Rede, was ihr inneres Skelett, wie setze ich sie „in Szene“, wie verkörpert man einen sprachlichen Vorgang oder anders: wie läßt sich Text so handeln, dass er zum Ereignis wird – wie vollzieht sich Faszinieren auf sprachlicher Ebene? 

Hier natürlich noch mehr Digitales (Zoom-Meetings mit dem Highlight „Bildschirmteilen“, Google docs erneut und Formulare, immer noch Marketing und alles andere, was man heute braucht, um überhaupt „stattzufinden“).

Meine vier Kinder nennen mich – und ich argwöhne: spöttisch – „media mum“. Es macht mir nichts. Ich nehme es als Auszeichnung, als Feder auf meiner Bauernmütze. Denn ich liebe meinen Saisonwechsel – Media und Digitales hin oder her. Ich habe diesen Wechsel zusammen mit meinem selbständigen Business für mich entdeckt und halte an ihm fest. Er ist es, der meiner neuen Art zu arbeiten, ja vielleicht sogar meinen Inhalten, für mich Sinn verleiht und ihm für andere meinen persönlichen Stempel aufprägt.

Ein braunes Pferd läuft im hohen Schnee.
Galeon im hohen Schnee unseres Reitplatzes

Die Wendepunkte: Tag-und-Nacht-Gleichen

Früher habe ich meine Trainings mit Pferden auch im Winter, also das ganze Jahr über gegeben. Die Schauspielarbeit läuft ebenso jahreszeitenunabhängig dahin. 

Aber ich, meine Arbeit, wir wechseln die Ausrichtung an den zwei Wendepunkten, den Tag- und Nachtgleichen, eines Jahres: werden die Tage merklich länger als die Nächte, beginnt die Arbeit am Körper als Führungsinstrument, an seiner Präsenz, Energie und Strahlkraft. Nimmt die Dunkelheit zu, dann startet die Zeit der Sprache, ihres Handlungspotentials und Impacts. 

Und die Pferde? Sie trainieren im Winter mit mir, wir probieren aus, verfeinern, spielen und reiten im Schnee. Dann sind sie meine Trainer, ich entdecke mit ihnen neue Wege, neue Möglichkeiten, sie bilden mich weiter fort. 

Und die langen Abende gehören den Vorträgen, den Expertinnen, die ihr Wissen und Können darbieten. Die sich wünschen, dass dieses Wissen nicht nur konsumiert und umgesetzt wird, sondern dass es verändert, dass es – und damit sie selbst – für andere den Unterschied macht.

Ein Pferd wälzt sich im Schnee.
Auch Spanier lieben Schnee

Der Umschwung, der bald kommt

Jetzt ist es Mitte August, aber die Nächte werden bereits kühler, die Tage kürzer, die Äpfel sind reif und bald die Nüsse. Der nächste Saisonwechsel, mein 2. erst seit ich selbständig bin, nähert sich. Und ich freue mich auf das Herumschwingen des Jahresrads: die Wallache kehren von den Sommerweiden zurück in den Offenstall in unserem Innenhof, die Stuten beziehen die Herbst-/Winterkoppel und folgen mir bald abends zurück in ihre Boxen.

Für mich heißt das gerade, dass ich doppelt auftrete: mein letzter Führungs- und Präsenzkurs in Zusammenarbeit mit meinen Pferden steht an: WorkEvent „4for5“ – PferdeStärkenFührung vom 30.09. – 03.10.22 bei mir am Alten Gutshof. Die etwas kühleren Tage und dadurch frischen Pferde sind ideal, um noch in diesem Jahr seine körperliche Präsenz zu etablieren und die eigene Persönlichkeit ohne Worte und ohne Signale oder Hilfsmittel wachsen zu lassen.

Gleichzeitig biete ich schon jetzt verstärkt mein individuelles Vortragstraining an: in LIGHTS ON arbeite ich 1-zu-1 mit meinen Kundinnen an ihrer Vortragsvorbereitung von der Idee bis zum fertigen Auftritt.

Und: ich plane und entwickle gerade für den Herbst mein erstes Live-Gruppen-Programm ALLES AUßER ABLIEFERN. Und alles aus meiner Hand (es hat ja auch Vorteile für die Teilnehmerinnen, wenn ich noch kein Team habe). 8 Wochen mit je 2 Zoom-Calls/Woche und zusätzlicher E-Mail-Betreuung führen jede Teilnehmerin mit ihrem Vortragsthema über die Strukturierung des Textes in der Autor-Phase zur Regie-Phase der Vorbereitung eines Vortrags. Dafür gibt es bislang nur eine Warteliste, auf der man sich unverbindlich für weitere Informationen anmelden kann: HIER.

Ein gelb-rötliches Herbstblatt mit Regentropfen drauf.

Wenn du noch mehr über meine Themen und Trainings – Führungs- und Präsenztraining (pferdegestützt), Schauspielarbeit und Vorträge – lesen willst … und das sogar regelmäßig, dann abonniere mich HIER. Ich freue mich auf unseren Kontakt!

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