Mai 12, 2022
6.30 Uhr – wie man sieht, eine harte Uhrzeit für mich. Immer noch, obwohl ich das seit so langer Zeit durchziehe. Um 6.00 Uhr aufstehen … weil ich glaube, dass die Kinder mich sehen wollen, bevor sie zur Schule gehen. Trotz Kaffee und herrlichem Wetter sehe ich matschig aus. Ist aber gestern auch wieder spät geworden.
Der Morgenhimmel ist wunderschön! Ich habe seit einiger Zeit überhaupt eine Himmelsfotomanie. Es fasziniert mich, welche Dramen, Harmonien und Farbkompositionen sich – für uns meist unbemerkt – über unseren Köpfen abspielen. Siehe auch Fotos Nr. 4 und Nr. 12.Am 12. April, beim letzten 12von12 hatte Jim Geburtstag und bekam ein Gummihuhn. Nach 5 Minuten quietschte es nicht mehr (Gottseidank!), aber es hat – nunmehr stumm duldend – bis heute gehalten und steht nach wie vor hoch im Kurs. Sobald jemand Bekanntes oder Fremdes sich nähert, wird es eilig geholt und vorgezeigt (von Jim natürlich).Ein Blick per Kamera ins Falkennest … die Dame ruht sich vom Brüten ihrer 5 Eier aus und schläft.Auf dem Spaziergang … ein genialer Himmel :-). Ich bin keine Wald- und Wiesen-, sondern nun eine Himmelsfotografin! Der Himmel ist mein Meer, das ich so liebe und so lange nicht mehr gesehen habe. Und er tröstet mich, wenn mir auch das Rauschen der Wellen abgeht.Während ich bei den Pferden auf der Koppel bin, amüsiert sich Jim im Roundpen. Überhaupt ist der viele Sand bei uns am Hof (Reitplatz, Halle) ungemein beliebt: Hühner nehmen dort Sandbäder, Katzen haben standesgemäße Klos und die Kinder spielen Fußball und Frisbee.Das Gras ist schon so hoch geworden durch den Regen der letzten 2 Wochen … bald können die Pferde auf die Weiden. Das ist eine besondere Zeit am Alten Gutshof. Nach Monaten, in denen die Pferde im Stall und auf matschigen oder hartgefrorenen Winterkoppeln standen, können sie nunmehr auf hektargroße Weiden umziehen. Ich liebe das Aufweiden, ihre Freude und Lebenslust. Ok, auch Fresslust. Eben von allem mehr: mehr Bewegung, mehr Essen, mehr Glück.Ich habe mir etwas Neues gekauft: ein Stativ für das Handy, das sich selbständig mitdreht und mich so beim Training filmt – PIVO, heißt das Ding. Am Sonntag werde ich es testen. Hier hilft mir mein Ältester beim Entschlüsseln der Bedienung. Damit ist der Weg frei für die Inbetriebnahme meines YouTube-Kanals! Kaum zu glauben, wie ich mich in Riesen-Schritten der vormals gefürchteten Technik annähere. Ich werde mir von ihr jedenfalls nicht (mehr) auf der Nase rumtanzen lassen!Mittags noch schnell Mineralfutter für die Pferde auf die Koppel bringen. Hier passiert jeden Tag das Gleiche: kurz nach dem Abstellen der Näpfe tauschen die Spanier … da sie nicht dasselbe drin haben, ist das nicht so günstig. Jetzt stelle ich die Näpfe so auf, dass nach dem Tausch jeder das für ihn Richtige erwischt …finde ich besser (und klüger), als daneben zu stehen und den Tausch zu unterbinden.Auf dem Weg in die Akademie zum Schauspielunterricht. Die Fahrt an der Donau entlang mit Blick auf Passaus wunderschöne Altstadt. Was haben wir es gut getroffen: auf einem alleinstehenden Hof 15 Minuten von Passau entfernt wohnen zu können! Als ich Passau vor etwa 25 Jahren kennen lernte, habe ich mich sofort in diese Stadt verliebt (und das, obwohl ich lange in München gelebt habe).Eine meiner Schülerinnen an der Akademie im Probenkostüm. Wir arbeiten an Olga aus Marius von Mayenburgs „Feuergesicht“. Heute erste Probe im Raum, nachdem wir uns einen Monolog zusammengestellt und ihn in der Analyse als Spielpartitur vorbereitet haben.Nach dem Unterricht ein letzter Spaziergang mit Jim (der immer mit auf den Proben ist). Heute bin ich früher zu Hause als sonst und kann noch den Sonnenuntergang erleben. Die Pferde fressen und machen diese absolut hypnotischen Geräusche dabei, die jede Sorge, allen Ärger oder Stress wegfegen. Die Hühner suchen sich noch eilig einen sicheren Schlafplatz, die Katzen liegen auf den warmen Pflastersteinen des Innenhofs und ich freue mich auf meine Kinder, auf ein heisses Bad und ein gutes Buch…